McDonald’s und Burger King führen Mehrweg-Verpackungen ein

Image source: HAVI Logistics GmbH

McDonald’s Deutschland hat gemeinsam mit dem Logistik- und Supply-Chain-Unternehmen HAVI eine landesweite Mehrweg-Verpackungslösung für seine rund 1.450 nationalen Restaurants entwickelt. Die Mehrwegverpackungen sind für einen Pfand-Betrag direkt im Restaurant erhältlich und können in allen deutschen McDonald’s Restaurants zurückgegeben werden. Auch der Wettbewerber Burger King hat ein Mehrwegsystem gestartet und sich dazu Recup als Partner gesucht. Wir sehen: Die Regulierungen zum Thema Mehrweg zeigen Wirkung – die nicht immer schmerzfrei und nicht immer erfolgreich ist. Gerade im Bereich Reverse Logistik und Verbraucher-Convenience gibt es Herausforderungen.

 

In Deutschland können Kundinnen und Kunden seit Anfang 2023 in allen Restaurants von McDonald’s bei Getränke- und Eisbechern zwischen Einweg- und Pfand-Mehrwegverpackungen wählen. Auch in den 750 Burger-King-Filialen Deutschlands sind Getränke, Milchshakes und Eis seit dem 1. Januar in Pfand-Mehrwegbechern erhältlich.

In beiden Fällen wird der Pfand für die Mehrwegverpackungen dem Verkaufspreis der Speisen zugeschlagen und nach Rückgabe zurückerstattet.

 

Hintergrund

Treiber der Entwicklung ist der nationale Gesetzgeber. In Deutschland gelten seit dem 1. Januar 2023 gewissen Mehrwegpflichten in der Gastronomie und für take-away. So müssten Verkaufsstellen aber einer gewissen Mindestgröße für ihre Speisen to go verpflichtend auch Mehrwegverpackungen anbieten.

 

McDonald’s

  • Bei McDonald’s steuert das Logistik- und Supply-Chain-Unternehmen HAVI den gesamten Prozess von der Becher-Entwicklung über den Transport bis hin zur Rückgabe.
  • Die zurückgegebenen Becher werden direkt in den Restaurants oder durch das Recycling- und Service-Unternehmen Remondis gereinigt und anschließend wieder in das System zurückgeführt.
  • Die Rückgabe der Becher ist in allen McDonald’s-Restaurants in Deutschland möglich.

 

Burger King´

  • Burger King hat sich mit der Wahl von Recup für Deutschlands aktuell größtes Mehrwegsystem für die Gastronomie entschieden.
  • Von März bis November 2022 hatte Burger King den Einsatz von Mehrweggetränkebechern bereits im Rahmen eines Pilotprojekts in ausgewählten Restaurants im Raum Köln getestet.
  • Für Becher und -Pfanddeckel verlangt Burger King je ein Euro Pfand. Bei einem Getränk mit Deckel fallen also insgesamt zwei Euro Pfand an.
  • Für ein hygienisches und ressourcensparendes Spülen direkt im Restaurant rüstet Burger King seine Küchen seit Mitte des Jahres mit Spülmaschinen aus.
  • Die Rückgabe und Pfanderstattung ist nicht nur in jedem Burger-King-Restaurant möglich, sondern kann auch in einer der über 16.500 Recup-Partnern in Deutschland erfolgen.

 

Pain Points

Die seit dem 1. Januar 2023 durch die deutschen Gesetzgeber installierte Pflicht zum Angebot von Mehrwegverpackungen im Bereich Gastronomie und to go stellt die Akteure vor große Herausforderungen.

Das gilt insbesondere für den Bereich der Reverse Logistik – von der zuverlässigen Reinigung bzw. Desinfizierung bis hin zur Organisation und Bewältigung im Transportbereich. Das ist ohne entsprechende Partner wirtschaftlich nur schwer darstellbar.

Herausforderungen ergeben sich aber auch beim Thema Verbraucher-Convenience. Denn die unterschiedlichen System- und/oder Logistik-Partner setzen auf jeweils eigene Systeme. Das dient zwar der Kundenbindung und ist in gewisser Weise „natürlich“ in einem System, das von Wettbewerb lebt. Auf der anderen Seite ist es auf Dauer nicht praktikabel, weil es die Sache für Konsumenten komplex und kompliziert macht. Ein übergreifendes, einheitliches Rückgabesystem wäre in dieser Beziehung deutlich besser – und würde über die gesteigerte Akzeptanz und Nutzung auch mehr auf die zugrundeliegenden Nachhaltigkeitsziele einzahlen.


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    Thomas Reiner

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