Risiken in der Lieferkette steigen weiter. 5 Handlungsempfehlungen

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Weiter steigende Risiken in der Lieferkette können für den deutschen Mittelstand extrem gefährlich werden. Auch die betroffenen Unternehmen der Verpackungsindustrie sind hochanfällig. Wer glaubt, sich noch immer wegducken zu können, dem ist nicht mehr zu helfen. Gefragt ist Lernfähigkeit im Umgang mit den Risiken und aktives Handeln. Fünf klare Handlungsempfehlungen zeigen den Weg.

 

Schon vor zwei Jahren war fast jedes Unternehmen von Unterbrechungen der Lieferketten betroffen. Das zeigen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage von riskmethods und dem deutschen Bundesverband für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik aus dem Jahr 2020 zum Thema Herausforderungen im Supply Chain Management.

Heute ist die Situation noch angespannter, die Probleme noch größer, die Risiken noch höher. Gerade für den deutschen Mittelstand hat das gravierende Folgen. Er ist weitgehend risikoanfällig. Das schließt die zahlreich vertretenen Unternehmen der Verpackungsindustrie fraglos mit ein.

 

Ergebnisse der Studie

Keine Analysen, viel Unkenntnis, keine Prävention, keine Notfallpläne: Das sind die erschreckenden Ergebnisse der Umfrage „Supply Chain Risk Management: Challenges and status quo 2020: results of a joint survey of risk methods and the German Association for Materials Management, Purchasing and Logistics“:

  • Präventionsanalysen zur Identifikation des Gefährdungspotenzials sind für zwei Drittel der Befragten ein Fremdwort.
  • Mehr als die Hälfte der Einkaufs- und Supply-Chain-Verantwortlichen weiß nicht, wo ihr Liefernetzwerk am anfälligsten ist.
  • Nur 6 Prozent der Unternehmen quantifizieren ihren finanziellen Schaden.
  • Nur jeder vierte Befragte hält Maßnahmenpläne parat, um im Notfall schnell reagieren zu können.

An der Umfrage beteiligten sich 154 Personen, die vorwiegend im Einkauf tätig sind. Die Teilnehmer haben vorwiegend leitende Funktionen inne. Über die Hälfte der Teilnehmer repräsentiert produzierende Unternehmen, ein Drittel der Unternehmen haben einen Umsatz von über 500 Millionen.

 

5 Handlungsempfehlungen

Wer angesichts der Lage und der absehbaren Zukunft den Schuss noch immer nicht gehört hat, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Alle anderen steigern ihr Lerntempo beim Umgang mit den Risiken und fokussieren aktive und zukunftsgerichtete Lösungen.

Unsere fünf wichtigsten Handlungsempfehlungen auf den Punkt gebracht:

  1. Multiregionalisierung statt Globalisierung
  2. Partnerschaftliche Lieferanten- und auch Kundenbeziehungen
  3. Diversifizierung von Rohstoffquellen
  4. Vielfalt statt Standard
  5. Transparenz  – ohne faktisches Wissen um die Situation und das Risikopotential des Unternehmens keine Zukunft

 

Hätten Unternehmen schon seit dem Zeitpunkt der Umfrage vor zwei Jahren die nötigen Schritte eingeleitet, wäre die Situation heute nicht so gravierend für sie. Aber der Blick in die Vergangenheit muss Ansporn sein und darf nicht lähmen. Denn auch in zwei Jahren werden wir zurückblicken. Und wir können jetzt viel dafür tun, dass dieser Blick dann positiver ist.


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    Thomas Reiner

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