Die zur Schwarz-Gruppe gehörende Deutsche Supermarktkette Kaufland erweitert ihre 2021 eingeführten Unverpackt-Stationen am POS um Pfandbecher aus 50 Prozent Rezyklat. Die Einweg -Behälter können von Konsumentinnen und Konsumenten nach Gebrauch als Leergut wieder bei Kaufland abgegeben werden und gelangen dann in den unternehmenseigenen Recycling-Kreislauf der Schwarz-Gruppe. Die neue Lösung ist spannend. Sie setzt auf den Einsatz von Rezyklat und sichert über das Pfand-System zugleich die erneute Wiederverwendung. „Unverpackt“ wird weiter wachsen. Dafür sorgt nicht zuletzt der Druck durch die Gesetzgeber.
Die Schwarz-Gruppe ist ein weltweit agierender Big Player im Bereich Handel. Neben der Supermarktkette Kaufland und dem Discounter Lidl gehört aber auch der Entsorger und Umweltdienstleister PreZero zum Unternehmen.
Unverpackt bei Kaufland
Im Rahmen seiner Plastikstrategie „REset Plastic“ hatte Kaufland im vergangenen Jahr testweise „Unverpackt-Stationen“ in ausgesuchten Filialen gestartet. Bis heute wurden diese Stationen in insgesamt acht Filialen installiert. Nach Unternehmensangaben wird das „Unverpackt“-Angebot gut angenommen.
- Zum Unverpackt-Sortiment gehören rund 40 Grundnahrungsmittel wie Reis, Nudeln, Bulgur und Quinoa, aber auch schokolierte Nüsse, Trockenfrüchte oder Müsli.
- Shopper können auf die angebotenen Behälter zurückgreifen, oder die Ware in eigens mitgebrachte, eigene Gefäße abfüllen.
- Mit dem Angebot unverpackter Ware verfolgt Kaufland nach eigenen Angaben das Ziel, sowohl Plastik als auch die Verschwendung von Lebensmitteln in Privathaushalten zu reduzieren.
Die Einweg-Pfandbecher
- Die Becher und die zugehörigen Deckel bestehen zu 50 Prozent aus recyceltem PET.
- Sie haben ein Fassungsvermögen von 600 Milliliter.
- Der Pfandwert beträgt 0,25 Euro und wird bei Rückgabe als Leergut in den Kaufland-Filialen erstattet.
- Nach der Rückgabe werden die Einwegbecher dem Recycling des zur Schwarz-Gruppe gehörenden Entsorger PreZero zugeführt und dort wiederverwertet.
REset Plastic bei Kaufland
Die jüngste Aktion gehört zum REset Plastic-Programm der Schwarz-Gruppe. Im Rahmen dieser Strategie hat sich das Unternehmen vorgenommen, weniger Kunststoff einzusetzen und gleichzeitig Kreisläufe zu schließen.
Bereits in den vergangenen Jahren war Kaufland Schritte in die formulierte Richtung gegangen. Dazu gehören
- plastikreduzierte Verpackungen,
- die Auslistung von Einwegtragetaschen,
- der Einsatz von Rezyklat bei PET-Flaschen,
- die Einführung der Frischetasche für Obst und Gemüse sowie
- die Einführung eines Mehrwegdeckels für Molkereiprodukte.
So wird Unverpackt zur runden Lösung.
Das jüngste Becher-Beispiel von Kaufland zeigt, wie man „Unverpackt“ sinnvoll angehen kann. Dazu gehört einerseits der möglichst umfassende Einsatz von Rezyklat. Den richtigen „Kick“ bekommt das Modell durch die Einbindung der Becher in ein Pfandsystem. Es ist bewährt und funktioniert besser, als das Recycling über die Sammlung durch haushaltsnahe Systeme. Dass Kaufland die stoffliche Wiederverwertung über einen „eigenen Entsorger“ sicherstellen kann, macht die Lösung auch im Unternehmenssinne vollends rund.
Ausblick
Wir werden mehr „Unverpackt“ sehen. Nicht zuletzt, weil das Modell auch bei den Regulierern immer mehr Beachtung findet. Der Druck durch entsprechende Gesetze wird steigen. Die Branche zeigt sich gut beraten, hier proaktiv Lösungen auszuarbeiten.