Wie die Ellen MacArthur Foundation die Verpackungswelt auf den Kopf stellt

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Non-governmental Organizations (NGO) schauen vermehrt auf die Verpackungsbranche. Damit werden die Nichtregierungsorganisationen auch zu starken Treibern für Innovationen und für die Transformation der Industrie in Richtung Kreislaufwirtschaft. Zu den herausragenden und einflussreichsten Vertretern gehört die Ellen MacArthur Foundation (EMF).  Nicht zuletzt durch die Teilnahme schwergewichtiger Marken wie Mondelez, Nestlé und Ferrero lässt sich an den Aktivitäten der EMF ablesen, wohin die Reise im Verpackungsmarkt geht.

 

Wir beobachten schon seit einiger Zeit, dass Nichtregierungsorganisationen vermehrt und entscheidend Einfluss auf die Entwicklung der Verpackungsindustrie und ihrer Wertschöpfungskette nehmen. Zu den gewichtigsten Vertretern der Non-governmental Organizations (NGO) gehört ohne Zweifel die Ellen MacArthur Foundation (EMF).

Die EMF treibt die Themen Kreislaufwirtschaft und „New Plastics Economy“ entschieden voran. Sie forciert damit Innovationen und wird zum aktiven Gestalter in der Transformation der Industrie hin zur Circular Economy.

Dass ihr Wort so viel Gewicht hat, liegt nicht zuletzt an ihren schwergewichtigen Markenmitgliedern, zu denen beispielsweise Mondelez, Nestlé und Ferrero zählen. Wer mit so viel Gewicht in die Diskussion einsteigt, prägt – und definiert – Wege in die Zukunft. Deshalb lässt sich an den Aktivitäten der EMF recht gut ablesen, wohin die Reise im Verpackungsmarkt geht.

Aufgrund ihrer Bedeutung widmen wir den Aktivitäten der Ellen MacArthur Foundation eine kleine Reihe in unserem Newsletter. Den Start macht ein allgemeiner Überblick zur EMF und ihren Zielen. In der Folge werden wir anhand konkreter Fallbeispiele die einzelnen Ziele – und ihre Auswirkungen – genauer unter die Lupe nehmen. Aber auch anderen NGOs werden wir im Rahmen des Newsletters Beachtung schenken.

 

Was sind NGOs?

Non-governmental Organizations sind nichtstaatliche Organisationen, die sich als eine Art Interessenverband insbesondere sozial- und umweltpolitisch engagieren.

Zu den bekanntesten und größten internationalen Organisationen zählen im Bereich Umweltschutz beispielsweise Greenpeace und der World Wildlife Fund, im Feld der Menschenrechte Amnesty International und Human Rights Watch.

 

Die Ellen MacArthur Foundation

  • Dame Ellen MacArthur wurde 1976 geboren. Sie ist eine britische Seglerin, die in Regatten erfolgreich ist und drei Jahre lang den Weltrekord für die schnellste Weltumsegelung im Einhandsegeln hielt. Auf ihren Fahrten wurde sie regelmäßig auf die Mengen an Plastikmüll in den Ozeanen aufmerksam, was 2009 zur Gründung der Stiftung führte.
  • Die Ellen MacArthur Foundation (EMF) ist inzwischen zum globaler Vordenker in Sachen Kreislaufwirtschaft geworden. Gegründet mit dem Ziel, den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen, definiert sie drei grundlegende Ansätze:
    • Abfall und Umweltverschmutzung von vornherein vermeiden.
    • Produkte und Materialien immer wieder verwenden.
    • Natürliche Systeme regenerieren.
  • Die bekannteste Initiative der EMF ist die „New Plastics Economy“.

 

New Plastics Economy

  • Mit der Initiative „New Plastics Economy” strebt die EMF einen grundlegenden Wandel für wichtige Materialströme an.
  • Innerhalb der New Plastics Economy werden wichtige Stakeholder der Branche zusammengebracht. Das Ziel: Eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu schaffen, die bereits bei der Verpackung beginnt.
  • Zu den Unterzeichnern der globalen Verpflichtung zur New Plastics Economy gehören die weltweit größten Verpackungshersteller, Marken, Einzelhändler und Aufbereiter sowie Regierungen und NGOs, die bereits die globale Verpflichtung zur New Plastics Economy unterzeichnet haben. Dazu gehören auch Unternehmen, die weltweit für 20 Prozent aller hergestellten Kunststoffverpackungen stehen.
  • Das New Plastics Economy Global Commitment Statement enthält Ziele, die die unterzeichnenden Unternehmen erreichen möchten, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Zu diesen Ansätzen gehören
    • das Redesign, um problematische und unnötige Kunststoffe zu entfernen sowie
    • Innovationen, die Kunststoffe wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar machen.
  • Jedes Mitgliedsunternehmen ist dazu angehalten, individuelle Ziele festzuschreiben und der Ellen MacArthur Foundation regelmäßig über Fortschritt zu berichten.

 

Die sechs großen Ziele der EMF

Die Ellen MacArthur Foundation benennt sechs konkrete Ziele, die wir in den nächsten Newslettern – auch anhand konkreter Marktbeispiele – näher beleuchten werden.

  1. Beseitigung von problematischen oder unnötigen Kunststoffverpackungen
  2. Übergang von Einweg- zu Wiederverwendungsmodellen
  3. 100% wiederverwendbare, recycelbare oder kompostierbare Verpackungen
  4. Recycling in der Praxis (also nicht nur theoretische Recyclingfähigkeit)
  5. Entkopplung vom Verbrauch endlicher Ressourcen über PCR und Bioplastics
  6. Transparenz

 

Bleiben Sie dran!

NGOs wie die Ellen MacArthur Foundation sind zum Treiber und Wegbereiter für Innovationen und für die Transformation hin zur Circular Economy geworden. Sie haben über ihre schwergewichtigen Mitglieder Gestaltungsmacht in Bezug auf Ströme und Märkte. Hier wird Zukunft gemacht! Es lohnt sich also, Bescheid zu wissen (wie eigentlich immer). Wir helfen gerne und nehmen den Faden dazu im nächsten Newsletter auf.


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