Bereit für Carbon Disclosure 2023? CDP als erster wichtiger Schritt ins systematische Klimareporting

pixabay | NoName_13

Über das Carbon Disclosure Project (CDP) werden Unternehmen in der Lieferkette von ihren Kunden gebeten ihre Performance im Bereich Umweltschutz und den Umfang ihrer Umwelt (speziell Treibhausgasemissionen) – Offenlegungsaktivitäten transparent zu machen und zu dokumentieren. Im Jahr 2022 haben 746 Investoren und mehr als 280 Großabnehmer, die Unternehmen in ihrer Wertschöpfungskette gebeten, Informationen über Treibhausgasemissionen mithilfe der CDP-Fragebögen offenzulegen. Das CDP ist damit zu einem wichtigen Motor für die Umwelttransparenz von Unternehmen geworden. Seit dem 17. April und noch bis zum 26. Juli können Unternehmen ihren CDP-Assessment online beantragen. Das kann unabhängig von einer externen Aufforderung auch als erster Schritt in ein Klimareporting sinnvoll sein. Unser Artikel informiert Sie über die CDP-Disclosure und bietet Unterstützung an.

 

Das Carbon Disclosure Project

Das CDP ist eine im Jahr 2000 in London gegründete, unabhängige und gemeinnützige Organisation, die ein globales Offenlegungssystem für Unternehmen, Investoren, Staaten, Regionen und Städte betreibt. Es soll den Akteuren helfen, ihre Umweltauswirkungen in Bezug auf Klimawandel, Wassersicherheit und Wälder zu managen und will gleichzeitig eine strategischere Einbeziehung von Nachhaltigkeitsthemen in die Unternehmensführung und Entscheidungsfindung fördern. CDP bewertet jedes Jahr Tausende von Unternehmen und Organisationen weltweit. Neu ist in 2023 zum Beispiel, dass nun neben THG Emissionen, Entwaldung und Wasser auch die Nutzung/Verbrauch von Kunstoffen berichtet werden kann.

 

Der CDP-Score

  • Der CDP-Score liefert eine Momentaufnahme der Offenlegungs- und Umweltleistung eines Unternehmens und ermöglicht eine genaue und transparente Bewertung der Umweltauswirkungen und -fortschritte.
  • Dafür werden übermittelte Daten und Informationen zu Emissionen, Entnahmen, Risiken und Chancen sowie Reduktionszielen und -strategien gesammelt und ausgewertet.
  • Die Ergebnisse zeigen Organisationen und ihren Stakeholdern, wo sie mit Blick auf das 1,5-Grad-Klimaziel stehen und wie sie hinsichtlich einer entwaldungsfreien und wassersicheren Zukunft aufgestellt sind.
  • Durch die Offenlegung über aufeinanderfolgende Jahre können Unternehmen den Verlauf bzw. Erfolg ihrer Umweltaktivitäten transparent machen und nachvollziehen.

 

Wichtiger Motor für Umwelttransparenz

Im Jahr 2022 haben 746 Investoren und mehr als 280 Mitglieder der Lieferkette, d. h. Großabnehmer, die Unternehmen in ihrer Wertschöpfungskette gebeten, Informationen mithilfe der CDP-Fragebögen offenzulegen. Im Ergebnis haben mehr als 18.700 Unternehmen über das CDP berichtet. Mit Unternehmen, die mehr als 50 Prozent des Weltmarktwertes repräsentieren, ist das CDP zu einem wichtigen Motor für die Umwelttransparenz von Unternehmen geworden.

 

Selber aktiv werden

In den allermeisten Fällen erfolgt die Teilnahme am CDP nach Aufforderung durch eine Großkunden oder Investor. Ein Unternehmen kann aber auch selbständig Teil von CDP werden und dann seine Lieferanten zur Disclosure aufrufen.

 

Wichtiger Baustein für Finanzbewertungen

Als anerkannte Autorität für Nachhaltigkeitsbewertungen wird das CDP zunehmend auch in Finanzbewertungen einbezogen, wie sie beispielsweise von der Deutschen Börse, Reuters oder Google Finance veröffentlicht werden.

 

Die CDP-Saison 2023

Die Saison 2023 des Carbon Disclosure Project hat offiziell am 17. April begonnen. Bereits im Januar hatte das CDP seinen Fragebogen für 2023 und die Leitlinien für die Berichterstattung über Wald, Wassersicherheit und Klimawandel veröffentlicht. Die aktualisierten Bewertungsmethoden für alle Fragebögen, d. h. die genauen Informationen darüber, wie das CDP die einzelnen Fragen bewertet, wurden im März veröffentlicht. Die Frist für die Einreichung von Antworten auf die Fragebögen endet in diesem Jahr am 26. Juli. Bis dahin können Unternehmen ihre Angaben über das Offene Registrierungssystem (ORS) übermitteln.

 

Folgenreiche Änderungen im Fragebogen

Im Vergleich zu den Vorjahren hat das CDP einige wesentliche Änderungen an seinem Fragebogen vorgenommen. Während der Bereich Biodiversität weiterhin eine „Schonfrist“ bekommt, also abgefragt aber nicht bewertet wird, haben Themen wie der Übergang zur Einhaltung des 1,5-Grad-Klimaziels sowie Szenarioanalysen und Klimaanforderungen an die Wertschöpfungskette weiter an Bedeutung gewonnen.

Die Folge: Für die Unternehmen, die schon länger an der CDP-Berichterstattung teilnehmen, wird es zunehmend schwieriger, Spitzenwerte zu erreichen oder zu halten.

Wie oben bereits erwähnt, ist eine weitere Neuerung der Fragebögen, dass Unternehmen neben THG Emissionen, Entwaldung und Wasser auch über die Nutzung/Verbrauch von Kunstoffen berichten können.

 

Wichtige Tipps für den Fragebogen

Alle Pflichtfragen im Fragebogen werden im Hinblick auf Vollständigkeit der Berichterstattung («Disclosure») bewertet.

  • Unbeantwortete Fragen erhalten null Punkte von der möglichen Höchstpunktzahl für die entsprechenden Fragen oder Fragensätze!
  • Wenn Sie für eine Antwort keine Disclosure-Punkte erhalten, sind Sie außerdem nicht zu einer Bewertung in den Kategorien Awareness, Management oder Leadership berechtigt.

Wir empfehlen Ihnen deshalb, alle Pflichtfelder nach bestem Wissen und Gewissen auszufüllen, auch wenn der Zugang zu den Daten erschwert oder die Frage nicht einmal anwendbar ist. Es scheint seltsam, doch selbst wenn Sie nur eine Begründung angeben, warum eine bestimmte Frage auf Ihr Unternehmen oder Ihre Branche «nicht zutrifft», erhalten Sie eine höhere Punktzahl, als wenn das Feld leer bleibt.

 

Unterstützung beim Score und darüber hinaus

Ganz gleich, ob Ihr Unternehmen das CDP-Reporting zum ersten oder zum wiederholten Mal angeht: Als B+P können wir Ihnen helfen, sich im Fragebogen zurechtzufinden und die richtigen Daten an die richtigen Stellen zu bringen. Außerdem helfen wir Ihnen dabei, über den CDP-Score ein besseres Ecovadis-Rating zu erreichen.

Wir unterstützen Sie gerne auch darüber hinaus bei der Einhaltung der europäischen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), bei der grundsätzlichen Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsleistungen oder im Rahmen anderer Nachhaltigkeitsratings und -rankings. Wenden Sie sich gerne direkt an unsere Senior Consultant Sustainability Jenny Walther-Thoss (walther-thoss@bp-consultants.de) oder buchen Sie gerne ein unverbindliches Meeting (hier).


    Sie haben Fragen zu diesem Artikel?






    Avatar-Foto

    Ihr Ansprechpartner

    Jenny Walther-Thoß

    walther-thoss@bp-consultants.de