Wir befinden uns inmitten einer Nachhaltigkeitsrevolution. Treiber der disruptiven Entwicklung sind nicht mehr nur die Erwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher oder der immer stärkere und spezifische Druck der Regulierer. Längst haben sich Top FMCG-Unternehmen und Retailer selbst zu ambitionierten Nachhaltigkeitszielen verpflichtet. Wir haben diese Selbstverpflichtungen für Sie analysiert und unsere Ergebnisse in die Top-5-Trends bei FMCG und im Handel konsolidiert. Aus den Trends lassen sich Auswirkungen auf die Verpackungsindustrie, Strategieempfehlungen und Richtlinien für konkretes Handeln ableiten.
Angesichts der vielen und sehr konkreten Direktiven und Regulationen im Rahmen des europäischen Green Deals sowie der ungebrochenen Verbraucherpräferenz positionieren sich Markenartikler und Retail als Vorreiter des Nachhaltigkeitsweges. Ihre Ziele stehen nicht nur auf dem Papier, sondern werden intensiv vorangetrieben.
Big Player – Big Impact
Die Big Player aus Marken und Handel sind mit ihren selbstgesteckten Nachhaltigkeitszielen zu den Treibern mit dem größten und unmittelbarsten Impact auf die Verpackungsindustrie geworden. Ihre prägende Rolle auf die gesamte Wertschöpfungskette macht es spannend und lohnenswert, die Selbstverpflichtungen unter die Lupe zu nehmen. Was beinhalten sie und wie sollen sie umgesetzt werden?
Mit diesem Wissen lassen sich Auswirkungen, Anforderungen und Chancen identifizieren. Die Top-5 fassen wir in diesem Artikel in kompakter Form für Sie zusammen.
#1: 100% wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar
Verpackungen werden so konzipiert, dass sie möglichst keine Vermüllung der Umwelt verursachen. Sie sollen nach Gebrauch wiederverwendet, recycelt oder kompostiert werden.
#2: Refill- und Mehrweg einsetzen
Zu den Wiederverwendungsmodellen gehören unter anderem Refill-Modelle (beispielsweise über Nachfüllstationen) und Reuse-Lösungen (beispielsweise Mehrwegverpackungen). FMCG und Retailer versuchen, den Anteil der wiederverwendbaren Verpackungen in ihrem Portfolio zu steigern.
#3: Substitution oder Reduzierung des Kunststoffeinsatzes
Eine zunehmende Zahl von Markenartiklern verpflichtet sich zu einer Reduzierung von 50 Prozent ihres Kunststoffeinsatzes bis 2025. Zur Umsetzung dieses Ziels greifen sie verstärkt auf faserbasierte Lösungen zurück. Kunststoffanteile werden komplett oder zu großen Teilen substituiert. Wo Kunststoff weiterhin Anwendung findet, wird auf die Eliminierung problematischer (toxischer) Kunststoffe geachtet.
#4: Entkopplung vom Verbrauch endlicher Ressourcen
Der steigende Einsatz von Post-Consumer-Recyclaten (PCR) oder Bioplastics bei Kunststoffverpackungen ist eine weitere, auffällige Maßnahme zum Erreichen der selbstgesteckten Nachhaltigkeitsziele.
#5: Reduzierung des Packaging Carbon Footprint
Die Reduzierung des Carbon Footprint gewinnt immer stärker an Bedeutung. Faktoren wie Transportgewicht und -volumen, Quelle und Menge von Rohstoff-, Packstoff-, Energie-, Wasser- sowie gegebenenfalls Chemikalienverbrauch fließen in die Gesamtbetrachtung ein. Die entsprechenden Kennzahlen werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette betrachtet.
Innovationen machen den Unterschied
Im Rahmen der Designstrategien für nachhaltige Verpackungen von FMCG-Unternehmen und Handel zum Erreichen der selbstgesteckten Nachhaltigkeitsziele spielen Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eine herausragende Rolle – von der Rohstoffgewinnung über Produktion, Distribution und Nutzung bis hin zur Entsorgung.
Gesucht und benötigt werden neue, smarte und kreislauffähige Lösungen, die alle jeweils erforderlichen Funktionen von Barriereeigenschaften bis hin zu Differenzierung und Kaufanreiz am POS erfüllen.
Innovationen dieser Art liefern beste Argumente für Akquise und Wachstum – gerade im Umfeld eines Markts der selbst in revolutionären, disruptiven Zeiten von Preisdruck und Kommodisierung geprägt bleiben wird.
Chancen vor allem für First Mover und Fast Follower
Groß sind die Chancen vor allem für diejenigen, die vorangehen. Noch ist die Chance real, zu den Gewinnern der Nachhaltigkeitsrevolution zu gehören. Denn wo sich bislang nur eines von zehn Unternehmen tatsächlich bewegt hat, steigen die Möglichkeiten für Leader und Fast Follower, den Unterschied zu machen und einen Vorsprung aufzubauen.
Überzeugung, Engagement – und Expertise
Wer diese Chancen nutzen will, muss den Wandel im eigenen Unternehmen strategisch, nachdrücklich, ohne weiteren Zeitverlust und mit dem richtigen Partner an seiner Seite angehen. Gefragt sind bewusste Entscheidungen auf der Grundlage einer tiefgehenden und breiten Market Intelligence. Nur dann lässt sich die eigene Position, das eigene Geschäftsmodell und das eigene Produktportfolio effizient und erfolgreich auf die neue Wirklichkeit ausrichten.
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