Nestlé stellt bei Quality Street auf recycelbare Papierverpackungen um

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Nestlé führt für die Twist-wrapped Bonbons seiner Süßwarenmarke Quality Street FSC-zertifizierte Papierverpackungen ein. Durch die Umstellung sollen weltweit fast 2,5 Milliarden Stück der zuvor genutzten, doppelten Bonbonfolie aus der Lieferkette entfernt werden. Vor allem aber werden durch den Schritt alle Twist-Wrap-Verpackungen der Marke recyclingfähig. Die Umstellung auf Papier war komplex und mit hohen Aufwänden verbunden. Das zeigt, wie stark der Druck zur Substitution von Kunststoff und zur Herstellung von Kreislauffähigkeit ist. In dieser Beziehung ist die Zukunft ein offenes Buch…

 

Als „Quality Street“ 1936 auf den Markt kam, wurden die Bonbons mit der weltweit ersten Drehverpackungsmaschine verpackt. Die Marke setzte damit Zeichen und neue Standards für die Art und Weise, wie Bonbons abgepackt und verkauft wurden.

Das traditionelle Sortiment der Quality Street-Dose besteht aus neun unterschiedlichen, jeweils einzeln verpackten Bonbon-Arten. Lediglich zwei Geschmacksrichtungen werden ihre bisherige Folienverpackung nutzen, da diese aus Aluminium besteht und damit bereits recycelbar ist.

 

Die neue Papierverpackung

Für die restlichen sieben Bonbon-Typen hat Nestlé recycelbare, FSC-zertifizierte Twist-Wrap-Papierverpackungen eingeführt. Das Fasermaterial verfügt über eine Beschichtung auf pflanzlicher Basis, die vom Nestlé-Forschungs- und Entwicklungszentrums für Süßwaren in Großbritannien und dem Nestlé-Instituts für Verpackungswissenschaften in der Schweiz entwickelt wurde. Die Bonbon-Verpackungen können trotz Beschichtung über den Altpapierstrom entsorgt und recycelt werden.

 

Die Komplexität

Bis dato waren die sieben Geschmacksrichtungen doppelt in eine Lage aus Zellstoff und eine Lage aus Kunststofffolie verpackt. Die Umstellung von einer solchen Kombi-Lösung auf Papier ist an sich ein komplexes Unterfangen, nicht zuletzt, weil Produktschutz und Convenience erhalten bleiben müssen.

Die Aufwände sind entsprechend hoch und erforderten im Fall von Quality Street die Entwicklung neuer Materialien bzw. Beschichtungstechnologien, Drucktechniken und schließlich auch die Anpassung bestehender Maschinen und Anlagen.

 

Der Öko-Bonus

Durch den Wechsel von Doppelfolie und Zellstoff zu recycelbaren Papierverpackungen werden nach Angaben von Nestlé weltweit fast 2,5 Milliarden Stück Verpackungsmaterial aus der Lieferkette entfernt werden. Außerdem kann der Konzern so seinen Kunststoffeinsatz weiter absenken. Ihren zentralen Beitrag leistet die Verpackungsumstellung aber für Nestlés, bis 2025 100 Prozent seiner Verpackungen recyclebar zu machen.

 

Alte Wahrheiten und Frontrunner

Der Trend zum Ersatz von Kunststoff zu Papier ist ungebrochen, genau wie die Dynamik bei der Entwicklung von kreislaufgerechten Verpackungslösungen. Wie stark der Druck ist, zeigt das Beispiel von Quality Street anschaulich. Denn hier musste viel Aufwand betrieben und viel Komplexität gemeistert werden.

Für Kunststoff ist das Schließen der Kreisläufe ein Wettrennen. Solange diese Ziellinie nicht überschritten ist, wird die Substitution von Kunststoff durch andere Packstoffe anhalten – mit Fokus auf Papier. Die Zukunft ist in dieser Beziehung ein offenes Buch. Verpackungen wie Schalen und Becher sind dabei Frontrunner, genau wie das Segment der Süßwaren.


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    Thomas Reiner

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