Der Schlaf der Platzhirsche: Digital schlägt analog

Fotoquelle: mymuesli/Viktor Strasse

Digital agierende Newcomer bei Brands und Verpackungsunternehmen revolutionieren den Markt, während viele der analog agierenden Platzhirsche den Trend verschlafen und damit ein hohes Risiko eingehen. Dabei ist es Brands durchaus möglich, selber digitale Marken aufzubauen. Und auch für Verpackungshersteller gibt es Wege, das eigene Portfolio für die neuen Anforderungen zu rüsten.

 

Der Schlaf der Platzhirsche: Digital schlägt analog
Aktuell entwickeln sich in der Markenartikler- und der Verpackungsindustrie parallele Welten. Während sich traditionelle Markenartikler mit der Digitalisierung ihrer Marken oft sehr schwer tun, preschen „Digitale Brands“ mit ihrem Direct-to-Consumer-Geschäft (D2C) voran. Sie vermarkten zunächst im digitalen Umfeld und erobern damit zügig Terrain. Kein Wunder, dass digitale Brand im Markenranking zuletzt stark aufgeholt haben.

Die Entwicklung bei den Brands zeigt sich folgerichtig auch bei den Verpackungslieferanten. Sie können die veränderten Bedürfnisse der Digitalen Brands oft nicht bedienen, weil sie im Einklang mit ihren arrivierten Kunden sehr zurückhaltend auf den neuen Trend reagieren. So bleiben sie in puncto kurze Lieferzeiten und Mass Customization hinter den Ansprüchen der Digitalen Brands zurück. Eine Lücke, die von einer beachtlichen Zahl neuer, digital orientierter Verpackungshändler und -produzenten bestens geschlossen wird.

Aber die analogen Platzhirsche können sich wehren.

Den Konter fahren: Wege in die digitale Markenwelt
Im Bereich Marke beispielsweise über den Kauf oder den eigenen Aufbau einer digitalen Marke. Wird dieser Prozess von Experten begleitet, sind die Erfolgsaussichten sehr gut. Da sich das Angebot digitaler Brands meist über eine große Vielfalt auszeichnet, müssen für eine eigene digitale Marke beispielsweise Produktions- und Abfüllprozesse überarbeitet werden.

Beispiel mymuesli
Die Digitalmarke mymuesli bot ihre Produkte anfangs nur online an und offensichtlich bald auch wieder. Kunden konnten ihre Müslis individuell zusammenstellen und in individualisierten Verpackungen ab Stückzahl Eins bestellen. Inzwischen bietet mymuesli durch die Kombination unterschiedlicher Bestandteile über 566 Billiarden Varianten. Für die Möglichkeit der maßgeschneiderten, individuellen Müslivariante sind Verbrauchern bereit, tiefer in die Geldtasche zu greifen. Die Preisspanne reicht von 3,80 € bis knapp 20 €. Allein für individualisierte Verpackungen zahlen die Konsumenten 1,90 € zusätzlich.

Beispiel Henkel & Invincible Brands
Der Konsumgüterhersteller Henkel hat jüngst vom E-Commerce-Brand-Builder „Invincible Brands“ 75 % der schnell wachsenden Premium-D2C-Marken HelloBody, Banana Beauty und Mermaid+Me übernommen. Ein Beispiel für den akquisitorischen Ansatz zur Erlangung eigener, digitaler Marken.

 

Den Konter fahren: Wege in die digitale Verpackungswelt
Im Bereich Verpackung müssen Hersteller ihre Prozesse und ihr Portfolio auf die neuen Bedürfnisse einstellen. Beispielsweise, indem die Mass Customization der Prozesse durch eine intelligente Anbindung von Produktions- und Enterprise-Resource-Planning-Systemen (ERP) ermöglicht wird. Disruptive digitale Anbieter wie beispielweise die Online-Druckerei „Labelprint 24“ zeigen, wie es geht.

Die Zukunft
Die Entwicklung hin zu Digitalmarken mit gleichzeitig vielfältigen und personalisierten Produkten inklusive der entsprechenden Verpackung wird weiter voranschreiben. Je mehr Anbieter sich erfolgreich positionieren, desto schwerer wird es für Neueinsteiger, diesen Vorsprung einzuholen. Das gilt auch für arrivierte, aber noch weitgehend analoge, Platzhirsche. Noch ist die Möglichkeit da, Marktanteile zu behaupten und neue zu gewinnen. Entscheidend für den Erfolg ist die Expertise von Experten – am besten so früh wie möglich.


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